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(DOWNLOAD) "Tautologien Der Ordnung: Zu Einer Poetologie des Sammelns Bei Adalbert Stifter (1)." by The German Quarterly # eBook PDF Kindle ePub Free

Tautologien Der Ordnung: Zu Einer Poetologie des Sammelns Bei Adalbert Stifter (1).

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eBook details

  • Title: Tautologien Der Ordnung: Zu Einer Poetologie des Sammelns Bei Adalbert Stifter (1).
  • Author : The German Quarterly
  • Release Date : January 01, 2007
  • Genre: Social Science,Books,Nonfiction,
  • Pages : * pages
  • Size : 221 KB

Description

Wahrend im spaten 18. Jahrhundert sich mit dem Sammeln ein neues Ordnungsdenken verbindet, das--mit den Worten Johann Gustav Droysens--das Bedurfnis ausdruckt, "sich des Gesammelten historisch zu bemachtigen" (Droysen 43), tritt gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein ganz anderer Typus des Sammlers auf: Er ist bestimmt von einem "innerlichen" Begehren nach den Gegenstanden (Kohn 697). Wie Carl J. Burckhardt sagt, mochte der Sammler sie nicht mehr nur in institutionalisierten Museen aufsuchen, sondern geradezu mit ihnen leben, damit das "affektive Verhaltnis, die Bindung an den gesammelten Gegenstand, das Behagen" (Burckhardt 66) dominiert. Walter Benjamin hat diese gewandelte und emotionale Beziehung des Sammlers zu den Objekten in seiner Analyse des ausgehenden 19. Jahrhunderts thematisiert. Der vorliegende Artikel widmet sich der Frage, inwiefern Adalbert Stifter Mitte des 19. Jahrhunderts ein Agent und Wegbereiter dieses Begehrens ist. Denn es gibt kaum einen Autor, der sich in ahnlich obsessiver Weise mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Dabei wird das Sammeln bei Stifter nicht nur motivisch verarbeitet, sondern auch als ein poetologisches Prinzip der schriftstellerischen Arbeit etabliert. In dieser Analyse steht dabei--neben verschiedenen Verweisen auf Stifters Erzahlungen--besonders der Roman Der Nachsommer im Mittelpunkt, da man in ihm den Sammler als Alter Ego des Dichters wiederentdecken kann, der im Ordnen der Dinge zeigen will, wie die Dinge "wirklich sind." Legere und colligere--Lesen und Sammeln--stehen hierbei in enger Beziehung. Stifter weist bereits in der Einleitung zu seinem Novellenbuch Bunte Steine auf das innere Zusammenspiel der beiden Begriffe hin. Dort schreibt er, dass der "Sammelgeis" (2.2:18), (2) der ihn schon als Kind gepragt habe, immer noch "nicht von mir gewichen" (2.2: 18) sei. Daher trage er noch immer "buchstablich Steine in der Tasche nach Hause" und lege "ja auch hier [in Bunte Steine, D.F.] eine Sammlung von allerlei Spielereien und Kram fur die Jugend" an (2.1: 18, Hervorhebung D.F.). Das auch noch den Erwachsenen pragende "buchstabliche" Nach-Hause-Tragen gesammelter Steine wird verglichen mit dem sammelnden Schreiben von Geschichten. Auffallig ist das Adverb "buchstablich." Es verweist in der Verdopplung des Sachverhalts (der nicht nur auf ein "Sammeln," sondern auf ein "buchstabliches Sammeln" verweist) auf ein Ineinanderspiel beider Begriffe. Sammeln--gepragt durch ein haptisches Moment--erhalt eine Dimension geistiger Lekture, wahrend Lesen--statt eine rein geistige Tatigkeit zu bleiben --etwas Greifbares und Gestisches wird. Hinter der Dichotomie von Lesen und Sammeln verbirgt sich das Wechselspiel von Natur und Kultur. Denn erst eine durch den Menschen als "homo ordinans" hergestellte Ordnung macht aus dem Chaos der Steine bzw. Buchstaben eine kulturelle und literarische Ordnung. (3) Es braucht in Stifters Welt die in die Vielheit von Objekten und Dingen hineingreifende Hand des Sammlers/Dichters, der Ordnung schafft. Freiherr von Risach: Sammeln ist sinnstiftende Tatigkeit des menschlichen Geistes und zwar noch vor jeder Erkenntnis eines Sinnes. So immerhin will es Stifter seinen Lesern glauben machen: dass Sammeln eine Tatigkeit ist, die das burgerliche Subjekt --in der Sinnkonstruktion fortschreitend--bildet und die moderne Wissenschaft harmonisch in eine gottlich verburgte Ordnung integriert. In den folgenden Aus fuhrungen soll jedoch aufgewiesen werden, inwiefern das Thema des Sammelns bei Stifter nicht nur den (gerade bekundeten) metaphysischen Glauben an eine durch Gott verburgte Ordnung ausdruckt, sondern--wie Eric Downing aufweist--in Stifters Realismus vielmehr ein fiktional rekonstruierter Glaube an eine gottlich verburgte Ordnung den eigentlichen Verlust dieses Glaubens kaschiert. (4) "[T]he discrete heterogeneous pieces of the realist's natural world" bilden gerade nicht eine gottlich verburgte Ordnung ab. "[T]heir forging together into a uniform order becomes something


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